• 24. März 2019

Sporthengstprüfung in Riem

Gerade rechtzeitig bin ich aus Tirol zurück, um noch den Abschluss der Sport-Hengstprüfung mit dem Fremdreitertest besuchen zu können. Sonntags vor 6 Uhr aufzustehen, entlockt mir zwar ein seufzen, wird heute aber mit einer sehenswerten Frühlingsmorgenssonne und einer gähnend leeren A 8 belohnt. So bin ich schnell vor Ort.

Meine Erwartungen an diese "grünen Jungs" waren nicht besonders hoch, die aktuelle Hengstwahl längst  getroffen. Diese Unvoreingenommenheit sollte reichlich belohnt werden.

Die Arbeit des Teams Oliver Oehlrich - Sebastian Heinze musste jeden Betrachter binnen kurzem überzeugen, mich faszinierte sie. In drei Stunden wurden 14 Hengste geprüft, was sage ich: in gut 10 Minuten wurden allen Heimausbildern/ -reitern gezeigt: da geht der Weg lang! Dabei kommentierte Herr Oehlrich nachvollziehbar, schloß die Eindrücke der Vortage mit ein und gab stets positive, richtungsweisende Impulse an Herrn Heinze. Dieser war in der Lage, alles umgehend umzusetzen. Ausnahmslos alle Hengste zeigten sich verbessert. Welch eine meisterliche Demonstration!

Wo waren nur alle die Reiter/Züchter/Pferdeleute, die davon uneingeschränkt  hätten profitieren können? In Riem jedenfalls nicht. Schade!

Vom Ergebnis her gab es keinen Ausreißer, alle Hengste bewegten sich im gehobenen Mittelmaß. Dennoch gab es nur zwei, die reell überzeugen konnten, nämlich zwei der drei Füchse des Lotes ,und einen einzigen, von dem Herr Heinze mit einem Strahlen abstieg: Der in GB gezogene und über die Hannoveraner Körung nach Deutschland verkaufte "Wicked Game Woodlander".

Auf meinem Handzettel sammelte er ausschließlich positive Bemerkungen, bevor dann auch die Jury nicht mit Lobeshymnen geizte. Ehrlich erittenes Lob, keineswegs spektakulär erstrammpelt. Überflüssig zu sagen, dass sein Schritt der beste des Tages war und zu recht mit einer 9,0 benotet wurde. Seine Perspektivnote von 8,6 hat er im wesentlichen  der Begeisterung des Fremdreiters zu verdanken. Sein Vater ist ein Sohn der genialen Woodlander Farouche, und geanau an diesen großmütterlichen Reitertraum fühlt man sich auch erinnert, wenn man ihm zuschaut - durchaus nicht nur der leuchtenden Fuchsfarbe wegen.

Sein Pedigree ist gespickt mit Namen, die das Reiterherz höher schlagen lassen. Zu meinem besonderen Vergnügen besteht keinerlei Verwandtschaft mit Fojana.

Ich hätte nicht gedacht, mit solch einer positiven Entdeckung nach Hause zu fahren!

Sein Deckeinsatz ist für heuer zwar nur angedacht (der 14-Tage -Test muss noch absolviert werden), aber meine Longlist ist mit seinem Namen erfreulich berechert worden. Ich möchte ihm nur zurufen "Junge, bleib' gesund!"

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