Anders als manch eine Pferdezucht beginnt unsere Geschichte nicht in der Landwirtschaft. Meine Passion möchte ich eher als Mutation bezeichnen, denn die Leidenschaft für Tiere zeichnete sich bereits im Kleinkindalter ab, war aber in der näheren Verwandtschaft nicht vorhanden. So blieb die Kindheit bis auf Zoobesuche und das heimliche Beherbergen einer Streunerkatze, die ich natürlich auf der Polizei abgeben musste, frei von Tieren. Eine Freundin nahm mich in Oldenburg mit zum Reitunterricht, wo ich dem Pferdevirus verfiel. Seitdem sind knapp 50 Jahre vergangen, aber es handelt sich um das nachhaltigste und beste Virus, wie mir der Leser sicher bestätigen wird.
Zwei Jahre Überzeugungsarbeit waren nötig, um meine Eltern von der Notwendigkeit Reitunterricht zu überzeugen. Hartnäckigkeit und kleine Schritte des Erfolges standen also schon am Beginn meiner Passion. Da wohnten wir schon in Dülmen, Westfalen. Drei Jahre ländlicher Reitverein und ein durch den Krieg dorthin verschlagener Ostpreuße als Reitlehrer prägten mich entscheidend.
Nach dem Abitur entschied ich mich für ein Studium der Landwirtschaft in Weihenstephan, um den Pferden auch beruflich näher zu kommen. Verschiedene Praktika konnte ich den Pferden widmen. Vor allem während drei Monaten in Piber, bei den Lippizanern, konnte ich viel lernen. Den Abschluss zum Dipl.Ing.agr., Fachrichtung Tierzucht, machte ich ohne anschließende berufliche Tätigkeit.
Die Pferde-Malerin Ungewitter hat ein Buch mit dem Titel „Darf ich mal ihr Pferd halten“ geschrieben. Diesen Satz könnte man über viele Jahre meines Lebens sagen. Jede Gelegenheit zum Kontakt - gegen Mitarbeit, selbstverständlich – nutzte ich. Außerdem bereicherten Tagesausflüge meine stille Passion. Unvergessen die Hengste Romadour II und Inschallah ox auf der DLG-Schau in Frankfurt, ebenso der Trab der Schimmelstute Dieta, oder ein Tag für FN-Mitglieder in Kreuth mit Jo.Hinnemann, wo sich Fidermark ins Gedächtnis einbrannte.
Neun Jahre lang verbrachte ich den Vormittag als freie Mitarbeiterin im Dressurstall von Grand Prix Reiter Jochen Leicht in Eisendorf/Oberbay.
Anfang 2007, angekommen im Rheinland nach zwei Jahren in den Niederlanden, konnten wir daran denken, meine Passion mit einer Pensionszuchtstute zu krönen. So kam die hannoversche Halbblutstute Lisandra von Familie Schulten aus Bawinkel in unsere Hände und auf den Kiefferhof. Praktisch betrachtet sind wir Neuzüchter, aber im Herzen „Alte Hasen“.
November 2017
Die neue Website startet in diesen Tagen, da möchte ich diese Seite ebenfalls auf den neuesten Stand bringen.
2012, mit der Pensionierung meines Mannes, sind wir aus den Niederlanden wieder nach Bayern, Kolbermoor, in unser Haus gezogen. Lisandra kam im Herbst auf das Gut Fasanenhöhe / Chieming nach. Seither sind meine Pferdegeschicke bayrisch geprägt, aber ich versäume nicht, meinen Blick über den Tellerrand streifen zu lassen. So mache ich viele Reisen zu Hengsthaltern, besuche Pferdeveranstaltungen und versuche mit vielen Züchtern Kontakt zu halten. Auch das Kontakt halten mit den Käufern unserer Pferde macht Freude und ist wesentlicher Bestandteil meiner Passion.
Seit Herbst 2016 ist mein besonderer Focus auf Rainer und Katrin Lechl in Postmünster – Niederbayern gerichtet, die meine Jungstute Fojana in ihre hochwertige Zuchtstutenherde bei pferdegerechter Offenstallhaltung integriert haben. Schade, dass uns 140 km trennen, aber ich fühle mich so ganz sicher, für die Zukunft sehr gut aufgestellt zu sein. Irgendwann wird beim Pferdeverkauf auch die Qualität der Aufzucht im Hinblick auf die Bedürfnisse der Pferde nachgefragt und honoriert werden.
Die weitere Entwicklung meiner kleinen Pferdzucht ist der Seite Aktuelles zu entnehmen.
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